Sonntag, 13. April 2008

Ein Artikel über die Zirbeldrüse, das 3. Auge, Melatonin und Lovecraft

Die Zirbeldrüse
 
Wer war H. P. Lovecraft?
Wenn ein Autor wusste, wie man Gruselgeschichten schrieb, dann war es, neben Edgar Allen Poe, bestimmt Howard Philipp Lovecraft (1890-1937). Bereits mit sechzehn Jahren schrieb er für eine astronomische Kolumne in der Zeitung „Providence Tribune“. Im Anschluss verfasste er seine Geschichten über fünfzehn Jahre lang für Magazine, die seltsame Geschichten zum Thema besaßen. Seine Leidenschaft war offensichtlich: Intelligente Horrorgeschichten, recherchiert und raffiniert inszeniert, dass es einen wirklich gruselte. Seine wohl bekannteste Geschichte trägt den Namen „Mächte des Wahnsinns“, die von einer Expedition zum Südpol handelt, an dem befremdliche Kreaturen entdeckt wurden.

Ebenso die schwarzmagische Bibel „Necronomicon“aus dem 8. Jahrhundert wird sehr gern in seinen Geschichten benutzt, die von einem verrückten Araber berichtet, der auf der Flucht vor unheimlichen Dämonen ist, zu denen er Tore geöffnet hatte.

Mit einigen anderen Gruselautoren entwickelte er die Reihe des "Cthulhu Mythos“mit der Annahme, dass Geschöpfe von einem anderen Planeten zu uns gekommen seien, um Chaos auf der Erde zu verbreiten. Er erschuf damit beinahe eine eigenständige Religion und machte sich damit sehr beliebt in Kreisen leidenschaftlicher Horrorfans und Gothics. Doch dem noch lange nicht genug, betätigte er sich zuweilen auch als Ghostwriter für den größten Magier aller Zeiten, Harry Houdini. Autoren wie John Carpenter ("Mächte des Wahnsinns"), Robert Bloch ("Psycho"), Clive Barker ("Hellraiser") und Anne Rice ("Interview mit einem Vampir") fühlten sich immer wieder von Lovecraft inspiriert.

Der Autor selbst wuchs in einem dunklen, schlecht beleuchteten Haus auf. Sein Vater litt vehement an Syphilis und Howard lieferte stets ein krankes Erscheinungsbild aufgrund seiner ausschließlich dunklen Gedanken, die er zu hegen liebte. Bereits als Jugendlicher widerfuhren ihm zwei Nervenzusammenbrüche, die man vermutlich eher als belastende, außersinnliche Wahrnehmungen bezeichnen könnte und mochten seine Geschichten schon sehr inspiriert haben.

Einer seiner Lieblingskommentare war „Die älteste und stärkste Emotion der Menschheit ist Angst, und die älteste und stärkste Art der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.“ In einem Vorwort erwähnte er: „Es ist einfach den Verstand vom Herumreiten auf dem Verlust der Illusion von der Unsterblichkeit fortzubewegen. Der disziplinierte Intellekt fürchtet nichts und sehnt sich nicht nach verlockenden Süßspeisen am Ende des Tages, aber inhaltlich das Leben zu akzeptieren und der Gesellschaft nach bestem Gewissen zu dienen. Persö nlich würde ich mich letzten Endes nicht um Unsterblichkeit scheren. Es gibt nichts Besseres als die Vergesslichkeit, denn in der Vergesslichkeit bleibt kein Wunsch unerfüllt. Wir erhielten sie vor unserer Geburt und keiner hat sich bisher beschwert. Sollen wir nun weinen, weil wir wissen, sie kö nne zurückkehren? Das Elysium* reicht mir in jedem Punkt.“

[*Das Elysion ist in der griechischen Mythologie die "Insel der Seligen" auf die jene Helden entr ückt werden, die von den Göttern geliebt wurden oder denen sie die Unsterblichkeit schenkten. (Quelle: Wikipedia)]

Bei dem Begriff Zirbeldrüse denke ich immer erst an die Geschichte von H.P. Lovecraft mit dem Titel „Jenseits der Mauer des Schlafes“ (verfilmt als „From Beyond“, 1986), die von einem Wissenschaftler handelt, der eine Maschine entwickelt hat, welche die Zirbeldrüse (eine Hormondrüse innerhalb des Gehirns,die sich auf Höhe der Stirn befindet und in esoterischen Kreisen auch symbolisch dem dritten Auge zugewiesen wird) dermaßen stimuliert, dass man plötzlich das Jenseits sehen kann. Dabei, wie man es sicher von Lovecraft weiß, kommt es zu schaurigen Zwischenfällen.

Der Wissenschaftler kommt bei seinem Experiment um, und ein Team von Forschern versuchen seinen Apparat zu verstehen, mit dem Ergebnis, dass sie allesamt durchdrehen, weil sie die seltsamsten Dinge sehen. Sie versuchen den entstandenen Schaden auszugleichen, erkennen aber nicht, dass sie durch das ständige Einschalten der Maschine die Zirbeldrüse dermaßen häufig stimulieren, dass sie plötzlich durch die Stirn brach und aus ihr herausragte, ein kleines Auge oben auf. Das ist doch Grund genug, um sich einmal mit der Zirbeldrüse auseinanderzusetzen...

Was ist das sagenumwobene 3. Auge?
Natürlich war das nur eine Horrorvorstellung und sehr physische Darstellung von Mr. Lovecraft, wie man sein drittes Auge aktivieren kann, wenn man Interesse daran besitzt. In indischen Kreisen wird das dritte Auge als das „Ajna-Chakra“ bezeichnet, ein Energiezentrum zwischen den Augenbrauen, das bei einer stärkeren Aktivierung ermöglicht, z.B. durch Energiearbeit, Traumtechniken oder bewusstseinserweiternde Substanzen, außersinnliche Wahrnehmungen zu erhalten. Beispiele einer solchen Wahrnehmung wären u.a. das Sehen von Verstorbenen, Hellsichtigkeit oder andere seherischen Kräfte, insbesondere in Form von Träumen oder Visionen.

Die Beeinflussung der Hypophyse und natürlich der Zirbeldrüse(Epiphyse) geschieht, laut esoterischer Quellen, wie auf dem rechtsseitigen Bild abgebildet. Dabei sollen hier Energien Einfluss nehmen, die diese Drüsen stimulieren und Wirkungen auf das erwähnte Chakra, bzw. dritte Auge besitzen. Die Stimulans bewirkt dann ein größeres, bzw. weiteres Wahrnehmungsspektrum, bei dem „Dinge“ wahrgenommen werden können, die für das normale, menschliche Auge ansonsten stets unsichtbar bleiben. Bereits Albert Einstein sagte, dass alle Materie nur ruhende Energie sei, sozusagen eine bestimmte Frequenz der Energie aufweist, die uns dichter erscheint und somit sichtbar ist.

Nun können Personen oder Gegenstände, die eine höhere Frequenz besitzen nicht von einem Gerät (hier: Auge) wahrgenommen werden, wenn es nicht die entsprechenden Frequenzbereich einhält. Jedes Element, das sich also außerhalb unserer Standardfrequenzen befindet, verdichtet sich nicht zu gegenständlicher Materie und kann auch kein Licht reflektieren, damit man es wahrnehmen kann. Die Nutzung des dritten Auges würde phasen- oder frequenzverschobene Elemente jedoch sichtbar machen -natürlich nur für jene Person, dessen drittes Auge aktiviert wurde, sei es durch mentales Training, einem plötzlichen Auftreten oder von Geburt an.

Es überrascht also nicht, dass wenn Milliarden Menschen mit einem deaktivierten dritten Auge den Planeten bevölkern dazu neigen, Menschen mit einem aktivierten dritten Auge als schizophren und im günstigsten Fall als Hellseher zu betiteln. Letztere sehen einfach mehr, weil sie aus irgendwelchen Gründen die Fähigkeit besitzen, das dritte Auge zu benutzen – sei es sporadisch oder ganz kontrolliert. Die Frage, ob es sich nun so verhält, dass die antrainierte Fähigkeit die Aktivitäten der Zirbeldrüse erhöht oder ob sie es ist, die die Fähigkeit entstehen lässt, sei erst einmal dahingestellt. Nichtsdestotrotz istdas Phänomen vorhanden und lässt interessante Schlussfolgerungen zu, die im weiteren Verlauf sogar praktisch anwendbar werden.

Die Zirbeldrüse und der geheime Botenstoff
Sollte es etwa ein verkümmertes Organ in unserem Gehirn geben, das die menschliche Fähigkeit außersinnliche Wahrnehmungen zu besitzen, mindestens repräsentiert? Die Zirbeldrüse (Epiphyse) soll ursprünglich über 3 cm lang gewesen sein und degenerierte auf die heutige Größe von 3 bis 5 Millimeter und ist -laut Wissenschaftlern – u.a. für den Wach- und Schlafrhythmus zuständig. Sie erzeugt das Hormon „Melatonin“und wird in der Regel nur dann von der Zirbeldrüse hergestellt, wenn sie registriert, dass keinerlei Licht von außen auf den Körper fällt. Wenn es also stockdunkel ist, beginnt die Zirbeldrüse mit ihrer Produktion.

Dies lässt also nicht wundern, wieso Lovecraft so fasziniert von ihr war, denn er lebte viel in dunklen Räumen und wird damit seine Wahrnehmung entsprechend beeinflusst haben. Er wäre gewiss von der Tatsache, dass es im Gehirn ein Organ
gibt, das nur arbeitet, wenn es dunkel ist, magisch angezogen gewesen. Bisher ist aber noch völlig ungeklärt, woher die Zirbeldrüse weiß, wann es hell oder dunkel ist. Auch ist unklar, wieso die Zirbeldrüse in ihrer Evolution eher kleiner als größer wurde. Ich vermute, dies kann mitunter damit zu tun haben, dass der Mensch mittlerweile nicht mehr in dunklen Höhlen lebt und somit der Dunkelheit viel länger ausgesetzt war als heutzutage.

Unsere großen Fenster, die unsere Häuser schmücken, werden recht selten komplett mit Rollläden verschlossen und bewirken nur eine Zeit weniger Stunden, in denen die Zirbeldrüse Melatonin herstellt. Der kleinste Lichtstrahl genügt bereits und die Melatonin-Produktion wird eingestellt.Laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist die Melatonin-Produktion bei Kindern wesentlich höher als bei Erwachsenen und wie man sicherlich weiß, erleben sie auch intensivere Träume oder sind von Natur aus empfänglicher für außersinnliche Wahrnehmungen. Kinder werden aber in der Regel auch früh abends ins Bett geschickt und oftmals in ziemlicher Dunkelheit schlafen gelegt.

Die Zirbeldrüse kann also sehr aktiv sein. Die Entdeckung der Zirbeldrüse revolutionierte jedenfalls die Wissenschaft, denn sie beeinflusst das gesamte endokrine System des Körpers und reguliert und kontrolliert recht vieleentscheidende
Vorgänge, wie:
•das Wachstum und die körperliche Entwicklung

die Fortpflanzung

die Körpertemperaturkontrolle

die Nierenfunktion

den Schlaf-Wach-Rhythmus

das Immunsystem

die Kontrolle und Vernichtung so genannter "Stressoren" (Stress-auslösender Substanzen
wie die in den Nebennieren produzierten Corticosteroide)

den Schutz der DNA in den Körperzellen vor Veränderungen durch Viren und Karzinogene
(krebsauslösende Vektoren)

die Vernichtung so genannter "freier Radikale" (Moleküle mit einem freien Sauerstoffatom, die eine Schädigung der Zellmembran verursachen und Krebs hervorrufen können) als eines der wirksamsten "Antioxidanzien" und

die Energieerzeugung in den Zellen und den Energiefluss im ganzen Organismus


durch die Umsetzung des Schilddrüsenhormons T4 zu T3, einer hochenergetischen Form der in der Schilddrüse produzierten Thyreoidhormone

das Immunsystem "feindliche Vektoren" und Erreger sofort und zielsicher entdeckt und vernichtet


Steuerung des Alterungsprozesses
Die wohl bekanntesten Forscher zur Zirbeldrüse sind Dr. Dr. Walter Pierpaoli und Dr. William Regelson. Sie verbrachten Jahre mit ihren Arbeiten und entdeckten, dass in der Regel der Mensch ab dem 45. Lebensjahr mit der Produktion von Melatonin nahezu stoppt. Mittels Experimenten an Mäusen, bei denen die Zirbeldrüse verkümmert war und ihnen daraufhin Melatonin zuführte, zeigten sich folgende Merkmale:

die Zirbeldrü senfunktion wurde wiederhergestellt und die körpereigene Melatonin-Produktion stieg wieder an

das "Altersfell" wurde wieder glänzend und dicht

die Sexualfunktion stellte sich wieder ein

das Immunsystem normalisierte sich zusehends und beginnende Krebszellen wurden
erfolgreich vernichtet

die normale Nahrungsaufnahme und Verdauung wurden wiederhergestellt

die Lebenszeit der Mäuse übertraf die der anderen um ca. 30%. Um den wissenschaftlichen Teil nun schnellstmö glich abzuschließen, wird man bei eigenen Recherchen schnell darauf stoßen, dass viele Esoteriker ü berzeugt sind, das Melatonin als einen Wunderwirkstoff zu bezeichnen, der die unglaublichsten Dinge vollbringen kann. Neben Meditationstechniken sind auch sehr viele Gegenstände und Stoffe mittlerweile angepriesen worden, um die Melatonin-Produktion zu steigern.

Darunter fallen Amulette, kollodiales Gold, Klangschalen, Musik-CDs, Magnetkissen, Ringe, Kristalle wie Amethyst, Rauchquarz, Bergkristall und Lapislazuli, aber auch Tinkturen, Räucherstäbchen und Vitaminpillen sowie Naturprodukte wie Gotu Kola, Chakraöl, und das Naturbasierende Melatonin an sich. Allesamt mit dem Ziel das dritte Auge zu öffnen, bzw. die eigenen Nachtträume zu intensivieren und leichter erinnerbar zu machen.

Wieso ist Melatonin in Deutschland nicht erlaubt, aber in Amerika und England?
Der Import und Handel von Melatonin in Deutschland ist nicht gestattet, weil durch die Anhebung der durchschnittlichen Lebenserwartung von nur ca. 10 Jahren eine wirtschaftliche Krise ausgelöst werden kö nnte. In der Tat ein interessanter Ansatz. In Amerika, England und vielen anderen Ländern wird das so genannte „Mellowtonin“als Nahrungsergänzung frei gehandelt und sämtlichen Forschungen entsprechend ist Melatonin keineswegs toxisch und wird vom Körper völlig abgebaut.

Das erwähnte Präparat besitzt einen gewissen Zusatz von Vitamin B6, von dem ausgegangen wird, dass es die Produktion und den Transport von Melatonin positiv fö rdert. Vitamin B6 ist auf dem deutschen Markt hingegen frei erhältlich, beeinflusst aber das Traumerleben nur in höheren Dosen
(ab 200 mg).

Der Bezug zum Träumen
Der Autor Samuel Sagan gibt in seinem Buch ‚Awakening the Third Eye’ an: “Das dritte Auge ist das Tor, das den Raum zu Bewusstsein und inneren Welten erö ffnet. Es ist aber auch das Hauptorgan, durch das der Energiekörper erweckt und geführt werden kann. Praktisch gesehen agiert das dritte Auge als ‚Schalter’, der höhere Bewusstseinszustände und Erfahrungen visueller Spiritualität aktiviert.“

 (von © Jonathan Dilas, 2006)